Von politischem Theater und flexiblen Arbeitswelten. Überlegungen zu Theatertexten von Widmer, Richter und Pol
Als vermeintlich tendenziöse Kunstform war politisches Theater lange nicht nur den Verfechtern der Zweckfreiheit von Kunst suspekt. Seit Mitte der 90er Jahre erfreuen sich politische Themen im Theater jedoch wieder wachsender Beliebtheit, wie sich unter anderem an zahlreichen Arbeitswelt-Stücken ablesen lässt, die seit Urs Widmers 1996 uraufgeführtem Erfolgsstück „Top Dogs“ die deutschsprachigen Bühnen eroberten und sich mit den Auswirkungen fexiblen Kapitalismus auf unsere Lebens- und Arbeitswelten beschäftigen.
Am Beispiel von Theatertexten Widmers, Richters und Polleschs beschreibt die vorliegende Studie, wie zeitgenössische Theaterautoren mit formal ganz unterschiedlichen Herangehensweisen an fexible Arbeitswelten die Geschichte politischen Theaters fortschreiben, indem sie Machtstrukturen sichtbar machen, die sich hinter dem Flexibilitätsethos unserer Zeit verbergen.
Vom politischen Theater in flexiblen Arbeitswelten
2012