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Kunst

Der sine causa Verlag vertritt die Online-Galerie der Illustratorin und bildenden Künstlerin Camilla Nägler, die auch das in unserem Verlag erschienene Buch "Le décline des dinosaures. Du T-Rex á la poule russe." illustriert hat.

Camilla Nägler studierte Mathematik und klassischen Gesang, studierte Grafik und Malerei an der Abendakademie der HGB Leipzig, arbeitete viele Jahre in der Informationstechnologie, lebt, lernt und arbeitet in Berlin und Wangenbourg-Engenthal im Elsass.

Auf den folgenden Seiten  können Sie Drucke und Unikate der Künstlerin erwerben.

Gyotaku, die Kunst des Fischdruckes

Gyotaku Fischdruck Camilla Nägler
Ältester japanischer Gyotaku Masakuni-Druck 1862 Fukuoaka

Gyotaku (gyo 魚: Fisch ; taku 拓: Eindruck, Prägung, Seele) ist eine japanische Kunstform, bei der das Abbild eines Fisches durch seinen Abdruck auf Papier oder Seide erzeugt wird. Es knüpft an eine alte japanische Tradition an, Erinnerungen und Objekte der Lebenswelt durch das Bedrucken von leichten, handlichen Bildträgern zu fixieren.

Japanischen Fischer haben dabei im 19. Jahrhundert ihre eigene Technik entwickelt, um besonders schöne, große und bedeutende Fänge zu dokumentieren, auch wenn sie sie danach wieder ins Wasser gelassen haben, da sie einige Fischarten verehrten. Sie nahmen Papier, Tinte und Pinsel mit aufs Meer. Sie bemalten den Fisch mit Tusche, legten Reispapier darüber und rieben mit der Hand. Dann zogen sie das Papier vorsichtig vom Fisch und erhielten so seinen Abdruck. Das Auge des Fisches, als Fenster zur Seele, wurde vorsichtig mit einem Pinsel aufgemalt.

Hier der älteste erhaltenen Gyotaku-Druck (um 1862), gefertigt von dem Fischer Masakuni und bewahrt im Museum der Stadt Fukuoka, im Süden der japanischen Insel Kyushu. Gyotaku war während der Edo-Zeit in dieser Region entlang des Japanischen Meeres weit verbreitet.
 

Unter den Feudalherren dieser Zeit wurde die Technik nach und nach bekannt und erfreute sich großer Beliebtheit. Im Zuge dessen wurden die Drucke aufwendiger und mit zusätzlichen Farben und kleinen Details verziert. Für den letzten Schliff verwendeten die Künstler einen "Hanko", also einen Stempel, und signierten ihre Werke. Kein Druck gleicht dem anderen.

Lord Sakai aus der Tōhoku-Region schätze die Kunstform des Gyotaku so sehr, dass er die Drucke sammelte und die Fischer aufforderte, ihm die besten Drucke zu bringen, die sie aus Fischen aus dem Japanischen Meer herstellen konnten. Mit dem Fall des Tokugawa-Shogunats in der späten Edo-Zeit und der darauffolgenden rasanten Modernisierung, ging die Gyotaku-Praxis zurück, lebt aber auch heute noch in Japan. Sie wird in den letzten Jahren langsam weltweit als künstlerische Technik entdeckt und geschätzt, um wertvolle Fänge zu bewahren, die Schönheit von Organismen zu zeigen und dem Individuum Respekt zu zollen. Es ist der Fisch, der spricht.

Mich persönlich fasziniert besonders der Moment, in dem wir das dünne, handgeschöpfte Reispapier vom Körper des Fisches abziehen und einen Abdruck bestaunen, einen Eindruck, ja, ein Stück der Seele des Fisches. Mit dem Malen des Auges wird die Verbindung zum Wesen hergestellt. Ich beschränke mich bisher bewusst auf die ursprüngliche Drucktechnik, ohne durch Farben und Verzierungen von der unmittelbaren Kraft des Abdruckes abzulenken.

Ich verwende ungiftige Sepia-Tinte, damit der Fisch nach dem Druck unbedenklich verzehrt werden kann.

Weitere Angebote folgen in Kürze.

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